laß Deine Blättersegel rauschen!
Ich seh sie! Ich seh sie! Ach, könnte ich doch rufen und jubeln und hüpfen auf meinem einen Füßlein. Ein wenig unkoordiniert läuft sie noch durch die Flure. Rund 1400 km auf der Pedale – naja, bei einer anderen Sportart hätte sie jetzt Häute zwischen den Zehen. Hat sie jetzt Plattfüße von den Pedalen?
Egal. Conny ist wieder zu Hause! Meine Hoffnung steigt mit jeder Minute, daß ich, Euphelia, die Hausschreibfeder, meinen Urlaub beenden darf.
Wobei ich ehrlich sagen möchte, daß diese jugendliche, frische, freche Edelweiss mich sehr begeistert hat. Hoffentlich schreibt sie weiter. Das würde mich inspirieren.
Deshalb wißt Ihr ja auch alle Bescheid, was hier so abging in den letzten Wochen. Das ist gut so, denn Conny hat ausreichend eigene Abenteuer mitgebracht, die noch in jeder Nacht durch ihre Träume geistern.
Doch ihren Blick solltet ihr sehen, wenn sie von den Tagen unterwegs erzählt.
Rosinante tut mir ein wenig leid. Ich weiß ja, wie das ist, wenn man plötzlich in die Ecke gestellt wird.
Aber lange wird es nicht dauern, bis auch sie wieder rollen darf.
Conny jedenfalls ist bereit zu neuen Touren. Wer hätte das gedacht, daß sie dafür diese große Leidenschaft entwickeln kann. Noch jedenfalls verwechselt sie sogar die Wochentage. Liane sagte als Antwort darauf ganz schlicht: Komm du erst mal vom Rad runter.
Heute, genau vor einer Woche, ist Conny bei Charly und Sarah in Landau in der Pfalz gelandet. Charly war ihr einige Kilometer entgegen gefahren, so daß sie gemeinsam in Landau eintrafen.
Für Conny war das echt ein großer Moment in ihrem Leben. Sicher werden alle Gedanken und Ideen aus dieser Zeit noch verarbeitet werden wollen. Sie ist fit, ohne Muskelkater und der Hintern hat sich in den Sattel verliebt. Rosinante ist wahrhaft ein stolzes, knallrotes Diamant-Rad mit sieben Gängen und einem scheinbar für Conny produzierten einmaligen Sattel. Schwer, robust, beladen mit 15kg Gepäck zog Rosinante, stramm pedaliert, ihre Bahn Tag für Tag, bei jedem Wetter, auf jeder Piste. Sie brauchte nicht einmal aufgepumpt zu werden, hatte keinen Platten, keinerlei Reparatur.
Die beiden waren wirklich ein tolles Team. Das schreit förmlich nach neuen Abenteuern.
Nun erfreut sich Conny seit Mittwochabend wieder an ihrem heimatlichen Haus und Hof, an ihrer Gutshoffamilie, knuddelt ihren Groten, der sie voller Freude aus Landau abgeholt hatte. Mit Liane teilte sie sich bereits die Brotbäckerei, bei Ingo naschte sie in der Küche, bei Maxi stattete sie einen langen liebevollen Besuch im topaufgeräumten Büro ab. Olis Frohsinn war wie immer eine echte Wohltat. Heike ist los in ihren vierwöchigen Urlaub. Conny kommt an. Torsten wuselt im GartenSalon und bohrt, stemmt, legt erste Leitungen. Achja, da war ja was. Alle sind so sehr gespannt, wie sich dieses neue Projekt „Wohnküche im Gartenhaus“ in ihrem Alltag leben wird. Durch Literaturiens Lädchen Lädi L. schlenderte Conny von Raum zu Raum und freut sich darauf, Lücken füllen zu dürfen. Das Team hier hat wirklich tolle Arbeit geleistet während ihrer Abwesenheit. Hand in Hand, sie halfen sich, lachten viel, tanzten auf allen Tischen. Heute abend wird Conny bereits eine Familienfeier verabschiedet haben, deren Gäste nach einem fabelhaften Pia-Frühstück gar nicht den Ort verlassen wollen. Bines Buchtorte gestern war ebenfalls mal wieder echt der Knaller. Elli aus Stralsund war extra als helfende Hand für den Tresen angereist. Danke!! Conny wird die nächste Woche für sich geplant haben, ihren Schreibtisch vorbereitet und Zwirni, den Freischneider, aus der Ecke geholt haben, sie wird ihre Mühle Marta gereinigt, Wäsche gewaschen und mit Maxi und Elli ein Eis gegessen haben. Sie wird sich über die euphorisierte Kerstin gefreut haben, die vom Konzert mit Ben Zucker schwärmt. UND: GAAANZ WICHTIG!!!! Mein Urlaub wird endlich beendet sein. Hallo, Leute, ich bin wieder im Einsatz.
Vollfröhliche Grüße
Eure Euphelia
Sehr verehrte Euphelia,
das sind Sie wieder... ich freu mich so sehr, dass ich direkt meine Schreiberin vollkleckse. Doch sie verzeiht mir, sie weiß, was Vermissen bedeuten kann. Vermisst sie doch all ihre Lieben aus dem und ums Bücherhotel drum herum.
Selbstverständlich haben wir in unserem zu Hause ein sehr schönes Leben. Es ist jedoch auch schön zu wissen, dass es einen Ort gibt wie Literaturien. Dort ist es so ähnlich wie zu Hause und doch ganz anders. Meine Schreiberin hat den heutigen Sonntag damit verbracht, Geschichten aus dem Schreibkurs in die Tastatur zu klappern. Der Abschiedsumschlag hat einen besonderen Platz auf ihrem Schreibtisch bekommen. Wenn sie darin liest, lächelt sie immer! Sie schwelgt in Erinnerung.
Gleich bald kommen wir…