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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 8. Juni

Euphelia kam mit ihren ständigen Umzügen nicht zurecht. So kann man nicht schreiben, wisperte sie ständig vor sich hin. Fremde Kiste war schon ExklusivUnterkunft. Auf dem Tisch neben der Butter, beiseite geschoben neben dem Halma-Spiel, gedrängt zwischen nicht gegossenen Blumentöpfen. Umschwirrt gar von fetten Fliegen. Nein, so kann man nicht schreiben!!!

Bitte verzeiht, Ihr Lieben, Euphelia ist eine kleine Diva, sie braucht ihre Aura um sich herum, damit die Tinte fließen kann. Und was machte das Dreierdreamteam in den letzten Tagen? Ihr glaubt es nicht, wahrhaft unglaublich:

Sie räumten und putzten.

Manchmal hörte Euphelia nun doch schon mal ein Stöhnen oder ein Kraftwort oder ein Gähnen – doch immer, immer wieder Lachen, verbunden mit großem Stolz auf Geschafftes, mit „Boh eh!“ oder „Wow!“.

Es nahm einfach kein Ende und doch nahm es Form an, von Tag zu Tag mehr.

Erst gestern bekam Euphelia einen würdigen Platz. Ob es ein Zuhause für sie wird, steht in Frage, alles räumt sich hier noch durch die Räume. Gestern so – heute ganz anders. Immerhin kennt sie diesen Ort. Er war mal ihr großer Start in das Leben als Hausschreibfeder. Von hier aus winkte ihr Faust in guten alten Zeiten erst hinterher, dann zu ihr hinüber. Heute allerdings keine Spur von ihm. Er ist noch verräumt. Euphelia hat große Hoffnung, denn bisher ist ihre WG nur von ihr ganz allein bewohnt. Faust kommt noch, da ist sie sich ganz sicher. Sie wird warten. Das hat sie gelernt in den letzten Wochen.

Doch jetzt spitzt sie erst einmal ihre Federpüschelöhrchen. Immer konkreter werden die Gespräche und Pläne.

DER TAG NAHT.

Schon letzte Woche trafen sich ihre drei Hausgeister mit Liane und Ingo. Von eineinhalb Wochen wurde gesprochen. Conny bekam voll die Panik: Ohje, noch schnell duschen, dann geht es auch schon los! Ja, das Zeitgefühl hat wohl etwas gelitten. Heute wurden erste Dienstpläne für die Mitarbeiter geschmiedet, Handlungsabläufe geschrieben, Formulare und Belehrungen gedruckt. Und Listen, immer wieder Listen! Alles muß gut durchdacht sein, damit alle gesund bleiben und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen gegeben sein wird.

Maxi und Conny sitzen am Schreibtisch mit spitzem Bleistift, dem Telefonhörer am Ohr und den Zahlen vor sich auf Papier, die unterwegs sind auf den Rechenwegen zwischen Connys Herz, Kopf und Bauch. Euphelia wagt gar nicht, sich auf diese Wege zu begeben – mal Stau, mal tiefe Schlaglöcher, mal komplett rasende freie Fahrt. Dies ist kein leichtes Gelände. Torsten ist zur Sicherheit in die Duschen geklettert. Hier kennt er sich aus, Wasser Marsch!

Wenn am Mittwoch die gesamte wundervolle Gutshotelfamilie gemeinsam DEN TAG vorbereitet, müssen alle Details beschrieben und durchdacht sein, werden die Herzen vor Aufregung vor dem Neubeginn schneller schlagen. Seit dem 17. März betrat kein Gast dieses Haus und den Park. Euphelia weiß, daß diese lange Zeit nicht ohne Folgen im Denken und Fühlen ihrer drei Hausgeister geblieben ist.

Doch die Vision der Zeit DANACH wird gerade in diesen Stunden vollendet von einer Skizze in schwarzweiß zu einem farbigen Bild.

Euphelia steht mondstaubviolett getankt bereit, doch Conny holt noch tief Luft…

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Euphelia
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09 feb


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