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Literaturiens Blog

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»Haltet die Uhren an.

Vergeßt die Zeit.

Ich will euch Geschichten erzählen.«

 James Krüss

Conny aus Literaturien und Euphelia, die Vereinsschreibfeder, halten Euch auf dem Laufenden über das, was auf Eurer "Insel" Literaturien vor sich geht. Ob kleine Momente der Freude, große Fortschritte, neue Ideen, Informationen über die kommenden und Berichte über die vergangenen Veranstaltungen - hier lest Ihr davon und kommt mit den beiden Schreibeifrigen ins Gespräch. Wir freuen uns über Eure Gedanken, Vorschläge, Beiträge in Form von Kommentaren. ♥

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Advent mit Euphelia – 20. Tür

Ja, ja, ja, Hurra, es ist passiert, Euphelia wurde beim Ankommen von Gästen von selbigen begrüßt. Was für eine Freude. Nach zwei Tagen der Ruhe kommt heute wieder Leben in das Wohnzimmer. Auch Frau Andaleh kam heute an. Sie hatte von Euphelia noch gar nichts gehört. Nachdem sie freundlich miteinander bekannt gemacht worden waren, las Frau Andaleh die Texte wie in einem langen Hausflur – alle Türen hintereinander. Euphelia amüsierte sich dabei, denn durch keine Tür wurde ohne Emotionen gegangen. Ein lauter Lacher, Gekicher, Kopfschütteln, Grinsen, traurige Blicke – alles war dabei. Was für ein wunderschöner Moment für Euphelia. Dies ist eine Rückmeldung für sie als zartgoldene Hausschreibfeder, die eine Eulenfeder ist, wie sie es immer gehofft hat.

Eine zauberhafte Adventszeit liegt hinter Euphelia. Viel wurde von den guten Hausgeistern vorbereitet. Sie hat einen tollen Stammplatz, ist immer mitten drin und dabei, wenn die Hausgeister ihre Pläne darüber schmieden, wie sie am allerbesten die Weihnachtsgäste verwöhnen können. Lange wurde fabuliert über die Geschenke, mal beschlossen, mal neu entdeckt, dann wieder verworfen. Dann begeistert entschieden – für jeden einzelnen ganz individuell. Über das Essen wurde endlos diskutiert, über die Farben und die Blumen für die Dekoration, über die passenden Decken und Servietten und deren Formen. Nichts wird hier dem Zufall überlassen, obwohl am Ende alles ganz einfach aussieht. So soll es sein und Euphelias Freude auf Weihnachten wächst mit jedem Tag. Freude bereiten ist ein herrliches Hobby.

Mit dem heutigen Tag sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Die ersten Gäste reisen an, nun ist menscheln am allerwichtigsten. Der letzte Drops der Gedanken über das Fest ist gelutscht, nun beginnt das Fest als solches.

Doch das nur für die einen. Für die anderen ist der Januar schon im Visier. Während der Weihnachtsbraten noch im Ofen liegt, denken diese Hausgeister schon darüber nach, was denn wohl Ende Januar serviert wird. Vielleicht hängt das damit zusammen, daß sich Essen und Lesen so gut ergänzen. Deshalb haben viele Leser solch einen Hunger. Der heißt dann unersättlicher Lesehunger. Viele dieser Bookoholiker und Lesetarier stellen sich beim Lesen eines Buches sofort den Geschmack der Gerichte vor, welche gerade beschrieben werden. Da läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn von sommerreifen Erdbeeren, vom duftenden Brathähnchen, von dampfend heißem Kakao die Rede ist. Manch einer steht sofort mit dem Buch in der Küche und versucht, das gleiche Gericht zu kochen.

Wem solch eine Art der Auswahl seiner Speisen gefällt, der sollte am 31. Januar unbedingt dabei sein, wenn die Gutsherren abends zu einem ganz speziellen Dinner einladen. Wie schon in den Jahren zuvor gibt es monatlich eine solche ganz besondere Verabredung zum Essen am großen Tisch im Gewölbe.

Was gibt es? Es werden Romane verkocht, es werden literarische Lieblingsgerichte serviert und komplettiert durch passende Texte, extravagante Dekorationen und wunderbare, fröhliche, weltoffene Konversation.

Euphelia hat sich schon vertieft in das passende Buch. Wem noch ein Weihnachtsgeschenk fehlt, dies ist eine ganz besondere Empfehlung.

Kate Young

Little Library

Cookbook

100 Rezepte aus den schönsten Romanen der Welt

Was mich betrifft, so denkt jetzt Euphelia, werde ich mich zurücklehnen, um Kraft zu schöpfen für die letzten vier Geschichten, bevor sich die letzte Adventstür an Heiligabend für mich öffnet.

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Advent mit Euphelia – 19. Tür

Ohje, Leute, Euphelia, die zartgoldene Hausschreibfeder, hat zuviel Zeit für verträumte Gedanken. Im Wohnzimmer ist nicht viel los. Sie kann lediglich ihrem angekokelten kleinen Freund Faust gegenüber in der Glasvitrine zuzwinkern. Zwischen ihr und ihrer neuen Feundin, der Lesemaus auf der Tastatur, steht ein Tannenbaum, dem mit jedem Tag mehr Kugeln angehängt werden. Euphelia bewundert seine Geduld. Doch er hält es gut aus, strahlt in vollem Grün. Dieser Tannenbaum, er steht mit der Wurzel im Topf, wird täglich liebevoll gegossen und hat nach Weihnachten noch ein langes Leben in Eulenhausen vor sich. Euphelia kann es sich schon richtig vorstellen, wie dieser Neundreiviertel Meter hohe Tannenbaum genau neben dem Wagon im Lichterglanz erstrahlt. Im Wagon werden Kerzen angezündet sein, Menschen naschen Kekse, trinken Feuerzangenbowle und lesen einander Weihnachtsmärchen vor.

Sie freut sich plötzlich ganz warm von innen aus der Feder heraus auf Weihnachten. Oh, du Fröhliche…!

Morgen reisen die ersten Weihnachtsgäste bereits an. Euphelia hofft so sehr, daß diese sie auf ihrem Stammplatz beim Hereinkommen ebenfalls begrüßen.

Doch jetzt, genau jetzt, kommt hier noch einmal Bewegung in die Bude. Euphelia wird schon wieder in ihre Reisekiste gepackt und verschleppt.

Ach, was soll denn das, denkt sie, wer mag denn um diese Zeit noch so viel Bewegung!

Weit ist es nicht. Doch nun wird es wirklich noch richtig spannend. Euphelia findet sich in einer sehr außergewöhnlichen Umgebung wieder. Sie sinniert:

Es gibt Frauenzimmer. Und es gibt Frauenzimmer.

Die einen sind auf zwei Beinen ständig irgendwie unterwegs zu neuen Ideen, zu herrlichen Abenteuern, zu spannender Lektüre. Sie leben das Leben wie ein Spaßbad. Oft sind das Wesen, die ihre verrückten und verspielten Ideen verwirklichen, egal, was andere darüber denken. In den Himmel wollen sie sowieso nicht. Und dann gibt es Frauenzimmer. In einigen fühlen sich manche Männer nicht wirklich wohl. Es sind eben Frauenzimmer. In einem solchen schaut sich Euphelia gerade sehr überrascht um. So etwas gibt es hier auch? Sie hat wirklich noch lange nicht alles gesehen in diesem Haus.

Boh eh, da hat doch echt ihr Frauenzimmer ein Frauenzimmer. Euphelia kichert vor Begeisterung. Dieser Raum macht Lust auf besondere Ideen, auf Blödsinn. Kein Fernseher, kein Telefon, keine Musikanlage. Hier können Visionen zu Bildern werden. Ein uraltes Schreibpult. Bücher? Na klar. Bücher.

Sie entdeckt eines, welches gerade wie frisch gelesen auf dem Pult liegt. Mit Spannung entziffert Euphelia den Titel. Da braucht sie gar nicht lange überlegen.

Mit dem Buch an der Feder läßt sie sich im Schaukelstuhl nieder und weiß, aus der Lektüre dieses Buches wird sie mit völlig neuen Erkenntnissen hervor gehen.

Von Peter Braun

„Lasterhafte Frauenzimmer“

Gewagt, gefährlich, leidenschaftlich

Ohja, Ladies, eins kann Euphelia Euch sofort verraten:

Vom 12. – 15. März 2020 läßt es das Hotel bei einem traumhaften und verrückten „Ladies only“ wieder richtig krachen.

Herzlich willkommen“

PS: Euphelia hat sich sagen lassen, es gibt sogar einen Butler für diese Tage.

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Advent mit Euphelia – 18. Tür

Eigentlich hatte Euphelia heute mit einem sehr ruhigen Tag gerechnet. Sie hatte sogar eine genaue Vorstellung, worüber sie nachdenken wollte.

Immer ist etwas los im Wohnzimmer, doch heute bleibt das Licht aus. Fast alle guten Geister, die sonst die Gäste verwöhnen, können heute ihre eigenen Wünsche erfüllen. Der Tag ist wie gemacht, um mit den Gedanken in das neue Jahr zu reisen, um sich Bilder von den nächsten Veranstaltungen zu malen oder zu schreiben.

Doch Euphelia hat ihre Pläne ohne die Hausherren gemacht. So schnell kann sie gar nicht „Guten Morgen“ sagen, wie sie in ihre Reisekiste eingepackt und ins Auto gelegt wird. Es geht nach Rostock, soviel kann sie verstehen aus den Gesprächen vorn in der ersten Reihe. Sie liegt auf der Rückbank und döst in ihrer Kiste vor sich hin.

Später erhascht Euphelia nur einen ganz kurzen Blick auf ein Schiff, in ihrer Kiste landet sie in der Tasche und wird tatsächlich quer durch die Stadt und über den Weihnachtsmarkt getragen. Sie weiß inzwischen, daß sie einen Casting Termin hat vor der Bude der Erzgebirger Adventsfiguren. Anscheinend wartet dort ein neuer Freund, der mit in das Haus einziehen soll.

Doch man glaubt nicht, was dann passiert. Derjenigen, die die Tasche trägt, in der Euphelia auf ihren großen Auftritt wartet, dieser Dame wird angeboten, auf dem Weg eine Buchhandlung zu besuchen.

Das ist mein Ende, weiß Euphelia sofort. Und genau so kommt es wirklich. Nein, nicht genau so, sondern noch viel schlimmer. Denn auf dem Weg liegt auch noch eine zweite Buchhandlung. Was ist bloß mit dem Hausherren los? Warum schreitet er nicht ein?

Hallo!, versucht es Euphelia ganz zaghaft, darf ich vielleicht auch mal sehen, was hier so in den Regalen steht?

Was für eine seltene Gelegenheit für Euphelia, auf Reisen zu sein und auch noch in einem Laden, wo so viele Bücher stehen. Warum hört mich keiner?, versucht sie es erneut.

Und nun mal ganz ehrlich, es ist kaum zu glauben, was jetzt geschieht: Sie haben Euphelia vergessen – alle beide. Es gibt kein Casting mehr, es gibt kein Blick raus aus der Tasche für Euphelia. Was sagt man dazu? Und nur wegen der Aufregung, durch eine Buchhandlung zu bummeln! Das darf doch nicht wahr sein! Naja, um bei der Wahrheit zu bleiben – auch ein bißchen wegen der anschließenden Kartoffelpuffer.

Einzig der Bücherschatz, den Euphelia zu Hause genießen kann, bringt sie wieder zum Lächeln. Nun kann sie wirklich ihre Vorstellungen vom nächsten Jahr gleich an Ort und Stelle schreiben, denn diesen Kalender liebt sie schon seit vielen Jahren und in jedem Jahr ist er ein wahrhaft guter Begleiter für alle Vorhaben, für alle Zweifel und Stärken, für alle Verrücktheiten. Und in diesem Jahr lautet der Titel:

Paulo Coelho

Verborgene Schätze

Buch-Kalender 2020

Vielleicht können nun viele Gäste gespannt sein, was Euphelia in den nächsten Tagen in dieses zauberhafte, fröhliche, farbenfrohe Buch für das kommende Jahr eintragen wird.

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